Otto v.Northeim, der Große, Sächsicher Graf, Graf im Rittigau, im Aargau, Moringau, sächs. Hessengau, Nethegau, Ittergau u. später Germarmark, Vogt des Klosters Corvey, verwandt mit den Billungen, 1020 Graf v.Bentheim, 1047 erstmals erwähnt. 1061-1070 Herzog. 1050 Stifter des St. Blasienklosters in Northeim. 1062 Teilnehmer der Verschwörung von Kaiserswerth. zur Beendigung der Regentschaft der Kaiserin Agnes, die zur Entführung Heinrichs IV. führte; 1065 Lehenherr des Klosters Niederaltaich/Passau; 1064 Teilnahme an einem Zug nach Italien; 1068 Teilnehmer einer Gesandtschaft deutscher Fürsten nach Rom; er blieb zunächst in Oberitalien auch als die Gesandtschaft zurückkehrte: er war ein enger Vertrauter Kaiser Heinrichs IV.; 1070 bezichtigte ein gewisser Egeno von Otto zur Ermordung des Kaisers gedungen worden zu sein, obwohl die Anschuldigung wohl frei erfunden war, wurde er von einem Fürstengericht zu Goslar schuldig gesprochen und verfiel der Friedlosigkeit; er verlor alle Lehen und das Herzogtum Bayern; in der Folgezeit kam es zu Verwüstungen auf den Besitzungen Ottos; Otto selbst überfiel Königsgut in Thüringen und besiegte die thüringischen Fürsten; nach eingehenden Verhandlungen unterwarf sich Otto am 12.Juni 1071 in Halberstadt dem Könige und söhnte sich mit diesem aus, worauf er alle seine Allodialgüter zurück erhielt, nicht dagegen die Reichslehen, seine persönliche Freiheit erlangte er erst zu Pfingsten 1072 in Magdeburg wieder; Wird 1072 im Krieg gegen Kaiser Heinrich gefangen und muß zur Lösung seine zwei Söhne, das Herzogtum Baiern, einen Teil seines Landes nebst Schloß Bomeneburg bei Eschwege dem Kaiser und dem Reiche geben. 1073 kam es zum sächsichen Aufstand gegen den König; einer der wichtigsten Führer war Otto. 1074 wurde er zum Führer des sächsischen Heerbannes und handelte schließlich maßgebend den Frieden aus, der jedoch nicht lange hielt; schon am 9.6.1075 kam es bei Homburg/Unstrut zu einer Entscheidungsschlacht zwischen den Sachsen und dem König, die dieser gewann; es kam zu neuen Verhandlungen unter maßgeblicher Beteiligung Ottos und zur Unterwerfung der Sachsen, deren Fürsten bis Weihnachten 1075 in Haft blieben; Otto wurde zum bevorzugten Berater des Königs, er erhielt die Reichslehen zurück und wurde zum Statthalter über ganz Sachsen; er nahm seinen Sitz auf der Harzburg; durch den Bann gegen Heinrich IV kam es erneut zum Kampf der Sachsen gegen den König; da ein Vermittlungsversuch Ottos erfolglos blieb, stellte dieser sich auf die Seite der Sachsen; Otto führte die sächsische Stammespolitik seit 1077 zur Unterstützung des Gegenkönigs Rudolf von Schwaben (v.Rheinfelden); war Führer in den Schlachten der folgenden Jahre; nach Rudolfs Tod stand Otto weiter an der Spitze des sächsischen Aufstandes; mit ihm unterstützten die Sachsen schließlich 1081 den neuen Gegenkönig Heinrich v.Salm; als Heinrich v.Salm 1082 dem Papst Hilfe gegen Heinrich IV leistete, ließ er Otto als Stellvertreter in Sachsen zurück. (KH.Lange: Die Grafen v.Northeim (950-1144), Diss. Kiel, 1958 vermeld 1061-1070, Herzog von Bayern, nachdem dieser abgesetzt und sie von seinem Schwiegersohn und Nachfolger Welf I. (1070 - 1101) Herzog von Bayern verstoßen worden war
Laatst gewijzigd:
18 november 2020
link:
https://ngv-stambomen.nl/gdp/index.php/pers/get/5-2985
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