Stamboom van Hagenbeek

• Geboren: op 6 mei 1777 te Wenen
• Overleden: op 26 december 1826 (49 jaar oud) te Parijs

Moritz Christian Graf Fries (1777 - 1826) gilt als Urbild des "Verschwenders". Er war der Sohn eines reich gewordenen Elsässers, der Fabriken und Banken besaß und für seine Leistungen als Kriegslieferant erst in den Freiherren-, dann in den Reichsgrafenstand erhoben wurde. Sohn Moritz, der ein Millionenvermögen erbte, studierte in Leipzig Jus. Seine Verschwendungssucht zeigte sich früh, als er für die von seinem verstorbenen Bruder gegründete Bildergalerie die teuersten Werke kaufte, aber als Besitzer von Spinnereien und eines Großhandelshauses konnte er es sich lange Zeit leisten. Wie Raimunds Flottwell galt auch Fries nicht nur als leichtfertiger, sondern auch als großzügiger Mann.
In seiner Sammlung fanden sich Raffaels, Rembrandts und Dürers, er besaß an die 400.000 graphische Blätter, Münzen, Skulpturen und Mineralien sowie eine Bibliothek mit 16.000 Bänden. Damals, um 1800, als er die Prinzessin Therese Hohenlohe-Waldenburg-Schillingfürst heiratete, galt Fries als der reichste Mann Österreichs.
In einem Vierteljahrhundert allerdings verschwendete Fries, dem nicht zuletzt auch seine Großzügigkeit und mangelnde Menschenkenntnis zum Verhängnis wurde, das unerschöpflich scheinende Vermögen. Seine Gattin starb 1819 an den ewigen Sorgen über seine Haltlosigkeit, 1824 "entfernte" man ihn aus dem Bankgeschäft, das allerdings auch sein Sohn nicht mehr retten konnte. Das ganze Besitztum musste versteigert werden. Herr auf Vöslau, Orth, Neulengbach, Plankenberg, Deutschlandsberg, Feilhofen, Frauenthal, Harrachegg, Czernahora, Dehnenlohe und Oberschwanningen, Besitzer eines Palais am Josephsplatze zu Wien, 2.4.1792 nieder-österr.Herrenstand, 11.6.1811 steiermärkisches Herrenstands-Consortium